LXII ZUR VOLKSKUNDE. Reformsekten.aus
der
Kriegerkaste
gestiftet
worden,
eine
Vereinigung
zwischen
Hindus
medanern
medanische
eines
neuen
Glaubens
und
Kultus
erstrebte,
der
aber
mit
ihm
zu
Grabe
getragen
wurde.
Nânak
hat
in
starker
Abhängigkeit
von
dem
S.
LXI
gen.
Kabîr
die
Einheit
Gottes
und
die
Gleichheit
aller
Menschen
alles
Zauberwesen
ebenso
verworfen
wie
die
Kastenordnung
und
die
Ansprüche
der
Brahmanen
seine
reine
Sittenlehre
ist,
so
gering
ist
deren
Wirkung
auf
das
Leben
der
Sikhs
det
und
ein
wildes
Räuberleben
geführt
haben.
Die
politischen
und
sozialen
Zustände
des
Pandschâb
haben
diese
Religion,
die
an
sich
nichts
Neues
brachte,
zu
einem
Erfolge
geführt,
der
im
ganzen
nur
als
ein
äußerlicher
zu
bezeichnen
ist.
Viel
Beachtung
in
Europa
hat
der
von
Râm
Môhan
Roy
(1772-
1833)
gegründete
Brâhmasamâdsch
(etwa
„heiliger
Bund“)
gefun-
den,
eine
philanthropische
Sekte
Annäherung
der
großen
Religionen
erstrebt,
aber
besondere
Kultus-
formen
ablehnt.
Der
Stifter
war
von
dem
Pantheismus
der
Upani-
schaden
(S.
LI)
ausgegangen,
ist
aber
im
Laufe
der
Zeit
immer
stärker
vom
Christentum
beeinflußt
worden,
das
auch
auf
die
weiteren
Entwicklungsstufen
der
Sekte
lischer
und
sozialer
Hinsicht
sehr
förderlich
eingewirkt
hat.
In
den
sonntäglichen
Andachten
des
Brâhmasamâdsch
werden
Abschnitte
aus
der
Bibel
neben
solchen
aus
dem
Veda,
dem
Avesta
(der
heiligen
Schrift
der
Parsen
200
Gemeinden
und
nach
dem
Zensus
von
1901
im
ganzen
4050
Mit-
glieder;
die
Gemeinden
sind
also
nur
sehr
klein,
und
die
ganze
Be-
wegung
ist,
wie
nicht
anders
zu
erwarten
war,
auf
die
geistig
am
höchsten
stehenden
Volksschichten
Sehr
viel
weitere
Verbreitung
hat
der
von
Dayânand
Sarasvatî
1875
in
Bombay
gegründete
Âryasamâdsch
(„Bund
der
Arier
gefunden,
der
über
100000
Mitglieder
zählt,
die
hauptsächlich
im
Nordwesten
Indiens
wohnen.
Auch
diese
Sekte
Götzendienst,
bekennt
sich
zu
einem
reinen
Monotheismus
und
bemüht
sich
um
die
Verbesserung
der
sozialen
Verhältnisse.
Als
einzige
Offenbarung
Gottes
gelten
ihr
die
Veden,
die
zu
dem
Zwecke
in
gutem
Glauben
auf
eine
höchst
absonderliche,
vollkommen
un-
wissenschaftliche
und
phantastische
Art
erklärt
werden.
Der
spiritistische
Unfug
der
theosophischen
Gesellschaft
von
Madras
gehört
nicht
in
diese
Einleitung;
denn
die
von
Madame
Blavatsky,
Colonel
richtete
Verwirrung
ist
nicht
eine
spezifisch
indische